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Magyar Agár Jahresausstellung 2004

20. Mai 2004 in Eilenburg

Magyar Agar Jahresausstellung 2004

Am 20.5.2004 trafen sich wieder zahlreiche Magyar Agar Freunde diesmal im sächsischen Eilenburg zur Jahresausstellung unserer Rasse. Als Richter hatten wir uns den kompetenten Richter Herrn Dr. Arnold aus Deutschland gewünscht und auch bekommen.

Bei sonnigem und etwas windigem Wetter hatten 29 Magyar Agar mit ihren Besitzern den Weg nach Eilenburg gefunden. Aus allen Ecken Deutschlands und aus Ungarn waren sie gekommen.

Die Ausstellung wurde von zwei Reiterinnen und einigen Ausstellern in ungarischen Trachten und mit ungarischer Musik eröffnet. Nach kurzen Begrüßungsreden durch den Landesgruppenvorsitzenden Herrn D. Lemma, und Herrn Dr. Arnold konnte es losgehen.

Puszta König's Bludin

Als erstes wurden die beiden Rüden der Jugendklasse in den Ring gebeten. Der Rüde Thajra's Batya von Fr. Braemer der letztes Jahr noch in der Puppyklasse zu sehen war, hat sich sehr gut entwickelt er zeigte sich zwar noch in jugendlicher Manier, aber doch schon recht ordentlich. So konnte er sich gegen den 17,5 Monate alten dunkel gestromten aus ungarischer Zucht stammenden Rüden Versenyfuto Csatar von Herrn Busch durchsetzen. Batya erhielt somit sg 1 Jahresjugendsieger.

In der offenen Klasse der Rüden waren 6 Hunde gemeldet. Wie im letzten Jahr konnte sich der Rüde Puszta König's Bludin von Herrn Fimm wieder einmal gegen seine Konkurrenz durchsetzen. Er erhielt VI u. CAC.

In der Siegerklasse waren es 3 Rüden. Alle drei stammen aus ungarischer Zucht. Hier siegte der extra aus Ungarn angereiste Vakvagta Argus von Fr. Loky mit VI.

In der Veteranenklasse standen zwei Rüden. Der mit 11 Jahren älteste in seiner Klasse gestartete Devaj Ravasz von Herrn Bednar gewann gegen Puszta König's Arpad von Fam. Braemer das VI.

Im stechen um den besten Rüden setzte sich wieder – wie im letzten Jahr – Puszta König's Bludin von Hr. Fimm gegen seine Mitstreiter durch, und erhielt den Titel Jahressieger 04.

Puszta König's Blonka  Jahressiegerin / BOB / BIS

Leider war dieses Jahr keine Jugendklasse-Hündin gemeldet.
In der offenen Klasse waren 7 Hündinnen gemeldet, anwesend waren 6. Hier konnte sich die Hündin Puszta König's Blonka von Fam. Schwan mit VI u. CAC durchsetzen.

Beim stechen um die beste Hündin konnte sich die Hündin Puszta König's Blonka durchsetzen, und erhielt den Titel Jahressiegerin2004.
Beim stechen um den Rassebesten mußte Bludin gegen seine Wurfschwester Blonka antreten. Blonka gewann das BOB.

Aranagy Utanallo Cicababa

In der Siegerklasse waren 5 Hündinnen gemeldet, 4 waren anwesend. Hier gewann die aus ungarischer Zucht stammende und aus Ungarn angereiste Hündin Aranagy Utanallo Cicababa von Fr. Lugosi das VI.

In der Veteranenklasse stand die Hündin Regölö Ada von Farn. Bednar, die letztes Jahr den Jahressieger gewann. Sie erhielt das VI.

Beim schönsten Kopf der Jugend war leider von den zwei gemeldeten Junghunden nur noch Thajra's Batya anwesend. Er bekam somit diesen Preis.

Thajra's Batya

Bei den Rüden war die Wahl schon schwieriger Hr. Dr. Arnold hat sich viel Zeit gelassen und entschied sich dann für den ungarischen Rüden Vakvagta Argus von Frau Loky.

Vakvagta Argus

Bei den Hündinnen war es nicht leichter, hier ging der Preis „der schönste Kopf” an Devaj Jobb von Fr. Krafft.

Devaj Jobb

Vor der Siegerehrung wurde die Ehrenklasse mit 4 MA und 2 Greyhounds vorgestellt. Wie im letzten Jahr schon waren zu sehen, die beiden aus ungarischer Zucht stammenden Brüder Devaj Urfi und Devaj Utas, 9 Jahre, von Herrn Walter, aus italienischer Zucht Gallanthimgarian delTAntico Elfo, 11,5 Jahre, von Frau Christiansen und aus deutscher Zucht Nem Tudom Afor S, 14,5 Jahre, von Herrn Bednar, Afor S war wieder der älteste MA der gezeigt wurde. Alle Hunde waren fit und bei guter Gesundheit. An diesen 4 Hunden konnte man sehen, dass der MA genetisch noch unverbraucht ist und ein hohes Alter bei guter Gesundheit erreichen kann.

Bei der Best in Show Entscheidung um den schönsten Windhund der Ausstellung konnte die MA Hündin Puszta König's Blonka den Sieg für sich verbuchen. Ein nicht alltäglicher Erfolg für einen MA!
Das Besondere an einer Jahresausstellung ist, gemessen an Welt- und Europasiegerausstellungen, die größere Konkurrenz innerhalb der Rasse. So waren in Eilenburg Hunde aus 13 verschiedenen Zuchtstätten vertreten (die später noch namentlich aufgeführt werden) und zeigten eine der Rasse eigene Typenvielfalt auf. Alle 4 deutschen Zuchtstätten waren mit ihren Hunden anwesend und überzeugten den Richter mit vorzüglichen Vertretern.

Nach der Ausstellung trafen sich alle Magyar Agar Freunde um Frau Wewer zum 25 jährigen Jubiläum ihres Zwingers „von Pannonia” ein Geschenk zu überreichen. Frau Wewer war die erste MA-Züchterin in Deutschland, sie war nur zum Zuschauen zur Jahresausstellung mit dem Zug nach Eilenburg gekommen, und von der Ehrung durch die MA Freunde sehr gerührt. Sie bedankte sich vielmals bei allen Anwesenden.
Gegen 17 Uhr begann die Preisausgabe unserer Verlosung. Der Erlös geht auf unser Konto der „Magyar Agar Freunde”.

Danach wurde unser Meeting eröffnet und nach ca. 1 Stunde beendet. Im Anschluß gab es ein nach Originalrezept gekochtes ungarisches Kesselgulasch, das vom Team der Kantinendamen des Eilenburger Windhund Clubs sehr gut zubereitet wurde. Auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön.

Nach dem Essen war zur Kassenaufbesserung noch eine Versteigerung dran. Alle Anwesenden hatten unheimlichen Spaß und es wurde viel gelacht bei der Versteigerung der gespendeten Sachen, die einige der MA Freunde mitgebracht hatten. Der Erlös geht auch auf unser Konto. Bis zum späten Abend wurde noch viel diskutiert oder einfach nur geredet – Thema MAGYAR AGAR.

Am nächsten Tag war Wahlprogramm angesagt, das von einigen genutzt wurde um in die Stadt oder ins königlich sächsische Gestüt nach Graditz zu fahren. Andere Magyar Agar Besitzer machten morgens mit ihren 12 Hunden einen langen Spaziergang im schönen angrenzenden Naturschutzgebiet.

Nachmittags trafen sich alle noch anwesenden MA Freunde zum Kaffe und Kuchen, und es wurde weiter diskutiert, natürlich wurde auch die ungarische Vertretung, repräsentiert durch die rassekundige Dolmetscherin Frau M. Börocs und die Züchterinnen Fr. A. Lugosi und Fr. A. Loky zur Veranstaltung befragt, es war interessant ihre Stellungnahmen zu hören.

Rassebewertung auf einer CAC- Ausstellung in Ungarn, Richterbewertungen und auch das Thema “Rennen” wurden lange diskutiert. Fazit der Damen – eine gelungene Veranstaltung mit guten Vertretern der Rasse in verschiedenen Typformen. Dem amtierenden Richter Herrn Dr. Arnold wurde Fachkompetenz bescheinigt. Zum Thema „Rennen” meinten die Ungarinnen für die Magyar Agar wäre eine 700 m Strecke besser gewesen.

Samstag fand das Rennen auf der neuen 450 m Sandbahn statt. Es waren 4 Rüden und 8 Hündinnen gemeldet leider war bei den Hündinnen eine nicht erschienen. Bei den Rüden gewann Puszta König's Bludin von Hr. Fimm in einer Zeit von 30.54 sec.
Bei den Hündinnen gewann Betcha Katcha Lucy Lullaby von T. Christiansen in der Zeit von 30.56 sec.

Puszta König's Bludin

Puszta König's Bludin gewann auch Schönheit und Leistung mit 16 Punkten,
Puszta König's Blonka wurde zweite beim Rennen, und gewann mit 15 Punkten Schönheit und Leistung bei den Hündinnen

Alles in allem waren es gelungene Tage in Eilenburg.
Ein großes Dankeschön geht an diverse Sponsoren die uns mit vielen Sachspenden unterstützten.

Ebenso ein großes Dankeschön an den Vorsitzenden Herrn Dietmar Lemm, an die Sonderleiterin Frau Bianca Lemm und alle fleißigen Helfer des Windhund Clubs Eilenburg für die gute Zusammenarbeit und für den guten und reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.
DANKE!

Alle Zuchtstätten die auf der Jahresausstellung zusehen waren, hier noch einmal aufgelistet:

Italien: dell' Antico Elfo
Niederlande: v. d. Fijola Hoeve
Ungarn: Devaj / Ködvago / Vakvagta / Versenyfuto / Arantagi Utonallo / Szorberketi Merges / Regölö
Deutschland: Puszta König's / Thajra's / Betcha Katcha / Nem Tudom

Teyra Christiansen
In Zusammenarbeit mit N. Fimm

Bericht des Zuchtrichters Dr. Peter Arnold zur Jahresausstellung 2004 der Magyar Agar in Eilenburg

Rassejahresausstellungen sind Treffpunkt und Konkurrenz der Rassefreunde. Häufig werden dabei Hunde von Besitzern vorgestellt, die ansonsten weniger zu den Ausstellungsfreaks gehören. Deshalb ist es für einen Richter besonders interessant, hier eine größere Anzahl von Rassevertretern zu sehen; und es erlaubt einen guten Überblick über die Rasse.

Die Meldezahl der zu richtenden Magyar Agar von 25 war kein Rekordergebnis; dies war vielleicht der Tatsache geschuldet, daß zum Zeitpunkt dieses (durch den Feiertag „ Himmelfahrt”) erweiterten Wochenendes fünf andere Ausstellungen stattfanden.
Vor Beginn des Richtens war es mir ein Bedürfnis, einige persönliche Worte an die Aussteller zu richten. Ich bedankte mich für die Ehre, diese Rassejahresausstellung richten zu dürfen, sowie für die Meldung der vorzustellenden Hunde. Allen Teilnehmern (und mir) wünschte ich eine gelungene Veranstaltung, was allein schon durch die liebevolle Vorbereitung des Umfeldes der Ausstellung durch das Zuchtkommissionsmitglied, Frau Teyra Christiansen, die Sonderleiterin Frau Bianca Lemm und letztendlich auch durch das wunderschöne Wetter, gewährleistet war.
Für notwendig hielt ich es, meine persönliche Meinung zu dem Artikel UW 5/04 „Wie soll es weitergehen mit dem Magyar Agar?“ mitzuteilen. Ich halte es absolut für einen Rückschritt in archaische Zeiten, wenn hier die Hetzjagd auf lebendes Wild als Grundbedingung für die Erhaltung des Typs einer Rasse verlangt wird. Diese Forderung wird in Ungarn nur von zwei dem Jagdverband zugehörigen Clubs vertreten, diese befinden sich jedoch nicht im Verantwortungsbereich der MEOE (kynologischer Dachverband Ungarns) und entsprechend auch nicht in der FCI. Ebenso sind sie nicht vom zuständigen Ministerium in Ungarn anerkannt. Bekanntlich ist es in Deutschland laut Tierschutzgesetz ( §3 Abs. 8 ) verboten „ein Tier auf ein anderes Tier zu hetzen…”, der Schutz der Tiere ist ebenfalls im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (Art. 20 ) fixiert und natürlich auch in den Grundprinzipien des DWZRV. Die Erhaltung der Rasse in ihrer Härte muß nicht hinter lebendem Wild geprüft werden. Rennen und insbesondere Coursing sind geeignet, die Bedürfnisse des Magyar Agar, der ausgezeichnet ist durch Härte, Hetztrieb und geringe Verletzungsanfälligkeit, zu befriedigen. Nicht zu verstehen ist dabei, daß der Magyar Agar in Deutschland beim Coursing in einer schwindenden Minderheit vertreten ist. Möglicherweise stellen die Coursingparcours eine zu geringe Herausforderung für die Rasse dar. Zu deren entsprechender Gestaltung wären dann die Magyar Agar Freunde gefordert.

Die vorgestellten Hunde in der Konkurrenz genügten in der Mehrzahl hohen Ansprüchen. Kritisch waren bei einer gewissen Anzahl der Tiere drei Kriterien zu beachten: Der Magyar Agar typische Kopf muß sich deutlich vom Kopf des Greyhound unterscheiden – das war nicht überall so. Das Gleiche lässt sich zu den Pfoten und dem Rücken sagen, Greyhound typische Pfoten mäßiger Länge mit kompakten gut aufgeknöchelten Zehen wurden ebenso festgestellt wie Greyhound-typischer Lendenschwung. Der Magyar Agar ist eine selbständige Rasse und muß sich, trotz der nicht abzustreitenden nahen Verwandtschaft und Einkreuzung bis in jüngerer Zeit, deutlich im Typ vom Greyhound unterscheiden. Eine nicht geringe Zahl (9 von25) der vorgestellten Hunde tendierten m.o.w. zu betontem Rückenschwung; das ist mit der Standardforderung für den Rücken einschließlich der Lende ( Rücken: breit, gerade, sehr gut bemuskelt; Lende; sehr breit, gerade, kräftig bemuskelt) nicht in Einklang zu bringen.

Am Ende der Ausstellung wurden in der Ehrenklasse 4 Rüden mit einer Vielzahl von Titeln vorgestellt: nationale und internationale Champions, Europasieger, Weltjugendsieger, Weltsieger, Bundesrennsieger, Europarennsieger, Weltrennsieger u. v. m. Ich möchte keinen hervorheben – es war ein Erlebnis, diese Hunde zu sehen:

Gallanthungarian dell 'Antico Elfo, 11,5 Jahre, Bes. Teyra Christiansen Devaj Urfi, 9 Jahre, Bes. Andreas Walter Devaj Urfi, 9 Jahre, Bes. Andreas Walter Nem Tudom Afor S, 14,5 Jahre, Bes. Siegfried Bednar

Schlussfolgernd muß man feststellen, daß der Magyar Agar eine potente, liebenswerte Rasse ist, deren Konsolidierung bisher noch nicht bei jedem Einzeltier gelungen ist. Den Magyar Agar in seinem standardgemäßen Bild konsequent zu züchten, ist eine Herausforderung für die Züchter.

Es waren eine schöne Ausstellung und ein schöner Tag! Ein Dankeschön allen aktiv Beteiligten, besonders dem Ringpersonal Fr, Klinger-Zocher als Ringschreiberin und Fr. Arnold als Ringhelferin!

Bericht von Frau Marianne Böröcs aus Ungarn zur Jahresausstellung 2004

Ich hatte als Dolmetscherin das Glück mit 2 MA Züchterinnen nach Eilenburg zu fahren. Es war schon seit längerer Zeit geplant einmal an dieser niveauvollen Clubsiegerausstellung teilzunehmen. Bei unserer Ankunft hat man uns mit herzlicher Gastfreundschaft empfangen und durch Hr. Fimm war unser Schlafplatz gesichert.

Zuerst einige Worte über die Ausstellung aus ungarischer Sicht. Die Deutsche MA Population ist etwas anders als bei uns in Ungarn, aber das Erscheinungsbild ist homogener als in Ungarn. Wir haben von dem Richter eine korrekte Beurteilung bekommen und die Ausstellung war sehr gut organisiert.

Uns hat die Rennbahn mit ihrem gepflegten Geläuf und die Begeisterung der Teilnehmer sehr gefallen. Uns ist auch aufgefallen, daß nach der Ausstellung und dem Rennen alle Teilnehmer noch in freundlichen Kreis zusammen saßen und über die Ergebnisse diskutierten – das möchten wir auch in Ungarn so machen. Eine sehr lustige Idee war die Verlosung und das gemeinsame Kuchen essen. Ich hatte die große Ehre während des Richtens im Ausstellungsrings bei Hr. Dr. Arnold zu sitzen, was sehr lehrreich für mich war, weil ich bei vielen Ausstellungen in Ungarn als Dolmetscherin und als Ringfunktionärin tätig bin.

Wir haben jetzt große Lust bekommen auch zur nächsten Jahresausstellung auch mit anderen ungarischen Züchtern und Teilnehmern zu erscheinen – trotz der weiten Anreise.
Wir haben uns wie in einer großen Familie gefühlt.

Vielen Dank
Marianne Böröcs